In 2 Wochen von Kapstadt nach Windhoek



Zusammenfassung

Im August haben wir eine zweiwöchige Rundreise in einem Adventure-Truck mit dem südafrikanischen Reiseveranstalter NOMAD unternommen.

Kapstadt, Südafrika
2 Tage


Wir haben insgesamt zwei Tage in Kapstadt verbracht, bevor die Rundreise nach Namibia losging. Vor allem nach der langen Anreise von Deutschland aus, ist es empfehlenswert erst mal "in dem neuen Land anzukommen", bevor man direkt weiterreist. Zudem gibt es in Kapstadt auch einiges zu sehen.

In Kapstadt gibt es drei Berge, von denen man eine gute Sicht auf die Stadt hat: Signal Hill, Lions Head und der Tafelberg. In dieser Reihenfolge werden die Gipfel auch immer höher. Der Signal Hill ist ein flacher, niedriger Berg, der für Fahrzeuge zugänglich ist. Man kann zum Beispiel mit dem roten Sightseeing-Bus eine Sonnenuntergangstour hier hin machen.

Die vermutlich schönste Rundumsicht hat man vom Lions Head, dieser ist jedoch nur zu Fuß erreichbar und etwa 700m hoch. Man braucht also etwas Zeit und am besten eine kleinere Gruppe. Schilder zeigen an, dass man hier nicht nur zu zweit unterwegs sein soll (Sicherheit).

Mit etwa 1000m Höhe, hat man vom Tafelberg aus die höchste Sicht über die Stadt und kann sich mit der Seilbahn nach oben bringen lassen. Diese wird jedoch jedes Jahr Anfang August gewartet.

Während unseres Aufenthalts haben wir es leider nicht auf einen dieser Berge geschafft, dafür waren wir an der V&A Waterfront. Dieser Stadtteil ist sehr schön, es gibt eine große Mall mit internationalen Ketten und überall steht Sicherheitspersonal herum. Hier kann man auch nach Einbruch der Dunkelheit bedenkenlos herumlaufen. Im Nachhinein hätten wir uns auch am besten hier ein Hotel gebucht, denn die Touren mit dem roten Doppeldeckerbus gehen auch ab hier los.

Auch sehr zu empfehlen ist ein Ausflug zum Boulder Beach mit den Pinguinen und zum Cape Point, dem südwestlichsten Zipfel des afrikanischen Festlandes. Das Paket kann man ebenfalls mit dem roten Sightseeingbus buchen und man kommt so am einfachsten ans Ziel und bekommt noch etwas zur Region erzählt. Wer sich traut hier Auto zu fahren (es herrscht ein relativ gesitteter Linksverkehr), kann den Ausflug natürlich auch selbst machen und auch einen Stop bei den bunten Strandhäusern in Muizenberg machen.


Weiterreise nach Citrusdal, Südafrika


Citrusdal, Südafrika


Morgens um 6:30Uhr war unser Treffpunkt mit NOMAD. Hier haben wir den Papierkram erledigt und unsere Reisegruppe kennengelernt. Unser Gepäck musste bestimme Maße erfüllen, damit es in die Schließfächer im hinteren Bereich des Fahrzeugs passt. Dann ging es mit unserem Abenteuer-Truck los. Selbst auf den geteerten Straßen in Kapstadt, hat alles gescheppert und geklappert. Das Gepäck wurde in den Schließfächern durchgerüttelt, die Campingutensilien unten haben Krach gemacht. An diese Dauerbeschallung mussten wir uns ab jetzt gewöhnen.

Während der Rundreise haben wir fast die gesamten Tage auf der Straße verbracht. Die Entfernungen sind sehr weit und es müssen Etappen bis zu 900km am Tag zurückgelegt werden. Noch dazu ist die Tageslänge im August maximal 11h - denn auf der Südhalbkugel ist es noch Winter. Trotz allem würde ich den August als guten Reisemonat weiterempfehlen, denn je nördlicher man reist, desto heißer werden die Temperaturen. Bei gerade mal 30-35°C Maximaltemperaturen im Winter, fand ich es in unserem Truck schon nahezu unerträglich, denn eine Klimaanlage oder gar eine Lüftung hat das Fahrzeug nicht. Laut unserer Reiseleiterin wird es jedoch schon im Oktober über 50°C heiß. Das muss die pure Folter sein.

Zurück zum ersten Tag: in Südafrika ist es im August noch ziemlich frisch. Tagsüber sind lange Hosen und T-Shirt angemessen. Morgens und Abends braucht man schon eine Jacke und nachts sind die Temperaturen auf den Gefrierpunkt gesunken. Am nächsten Morgen war die Wiese weiß und unser Truck vereist. Noch dazu gibt es oft keine Heizung und nicht immer warmes Wasser. Man sollte sich also auf jeden Fall ganz viele Schichten Kleidung mitbringen, um sich je nach Tageszeit an- und ausziehen zu können.


Weiterreise nach Aussenkehr, Orange River

Aussenkehr, Orange River


Heute war der erste lange Fahrtag ohne besondere Highlights auf der Strecke. Die Straßen in Südafrika sind alle in gutem Zustand und geteert. Man kann relativ komfortabel weite Strecken zurücklegen. Unser Ziel war die Grenzüberfahrt nach Namibia am Orange River.

Unsere Unterkunft in Namibia war äußerst komfortabel und direkt am Fluss gelegen. Wir konnten den Sonnenuntergang über Südafrika beobachten und den Tag romantisch ausklingen lassen.


Weiterreise nach Ai-Ais, Namibia

Ai-Ais, Namibia


Vom Orange River sind wir nach Ai-Ais gefahren. Hier haben wir die geteerten Straßen verlassen und sind ab jetzt tagelang nur noch auf Schotterpisten unterwegs.

In Ai Ais gibt es heiße Quellen. Entsprechend kann man hier in heißen Pools baden und genießt auch auf dem Zimmer endlich eine heiße Dusche.

Weiterhin gibt es ab diesem Tag trockene, einsame, steinige Wüstenlandschaften zu bestaunen.

Wir lassen den Tag am Fish River Canyon, dem größten Canyon Afrikas, ausklingen und essen dort zum Sonnenuntergang unser Abendessen.



Weiterreise nach Namib-Naukluft National Park

Namib-Naukluft National Park
2 Tage


Von Ai Ais zu unserer nächsten Unterkunft sind es 900km Fahrt. Wir brechen im Dunklen auf und fahren den ganzen Tag. Auch am nächsten Morgen geht es um 4:30Uhr los, damit wir zum Sonnenaufgang am Parkeingang ankommen. Der Park öffnet immer erst zum Sonnenaufgang und schließt zum Sonnenuntergang. Es gibt nur einen Weg, wie man länger hier bleiben kann: indem man dort zeltet. Im Namib-Naukluft Park gibt es einige der ältesten und höchsten Sanddünen der Welt.

Unser erster Stop ist Düne 45. Dies ist die 45. Düne nach dem Eingang und zufälligerweise befindet sie sich auch 45km hinter ihm. Immerhin gibt es im Park selbst wieder eine geteerte Straße und man merkt gar nicht, wie viel Strecke man eigentlich zurücklegt, weil es aus beiden Fenstern viele Sanddünen zu bestaunen gibt. Auf die Düne selbst kann man hochgehen, doch auf dem Sand rutscht man immer wieder ein Stückchen zurück und es ist somit sehr anstrengend.

Anschließend besichtigen wir das tote Tal (Dead Vlei). Hier kann man entweder hinlaufen (5km) oder mit einem Allrad-Fahrzeug fahren. Das tote Tal ist vor vielen Jahren durch einen Fluss entstanden. Doch der Fluss ist ausgetrocknet und hat nur einen Lehmboden mit abgestorbenen Bäumen hinterlassen. Die Landschaft wirkt unwirklich und bietet tolle Fotomotive (wären da nicht die vielen Touris im Bild).


Weiterreise nach Swakopmund, Namibia

Swakopmund, Namibia
2 Tage


Nach drei Tagen ohne Kontakt zur Außenwelt und übermäßig viel staubiger Luft und schlechten Straßen, erreichen wir Swakopmund. In der Stadt gibt es vermutlich die meisten Touristen in ganz Namibia und auch einige deutsche Straßenschilder. Etwa 10% der Bevölkerung spricht hier noch Deutsch, schließlich war das Land früher mal eine deutsche Kolonie.

Man kann viele verschiedene Aktivitäten buchen (Quad fahren, Rundflüge, Sandboarding, Schifffahrten, ...) oder einfach mal einen Tag ausspannen und durch die Stadt schlendern und sich in eines der vielen Cafés setzen. Für besonderen Kaffee kann ich Slowtown Coffee sehr empfehlen. Vor allem die Filiale in Swakopmund hat eine sehr schöne Einrichtung (und natürlich gute Getränke).


Weiterreise nach Outjo, Namibia

Outjo, Namibia
2 Tage


Von Swakopmund ging es weiter nach Spitzkoppe. Der Berg wurde aufgrund seiner Form so benannt, denn er ähnelt scheinbar einem spitzen Kopf. Meiner Meinung nach ist etwas Fantasie gefragt... hier wurden wir von einem Einheimischen durch die Gegend geführt. Er hat uns die Felsmalereien erklärt und uns in die Kultur seines Stammes eingeführt.

Anschließend ging es weiter nach Outjo. Outjo ist die Ausgangsposition für den Etosha Nationalpark (wenn man nicht im Park übernachtet). Hier gibt es noch Supermärkte, Bäcker und alles, was der Reisende so braucht.


Weiterreise nach Opuwo, Namibia

Opuwo, Namibia


Heute haben wir den Himba Tribe im Norden Namibias besichtigt. Die Himbas leben bis heute als Nomaden. Frauen waschen sich nur mit Rauchbädern und reiben ihre Haut zum Schutz gegen die Sonne mit Staub und Erde ein. Wasser wird lediglich von den Männern zum Waschen verwendet. Der Ausflug war sehr berührend, da wir das Dorf besichtigt haben und direkt mit den Menschenin Kontakt kamen.



Weiterreise nach Etosha, Etosha National Park, Namibia

Etosha, Etosha National Park, Namibia
2 Tage


Der Etosha Nationalpark ist etwa so groß wie die Niederlande. Wir hatten zwei Tage Zeit, um den Park zu besichtigen. Mit unserem Truck sind wir von Wasserloch zu Wasserloch gefahren, um dort möglichst viele Tiere anzutreffen. Im August ist es in Namibia sehr trocken und die Tiere haben nicht mehr viel Auswahl an Trinken zu kommen. Das macht es für die Besucher einfacher. Es ist nicht erlaubt das Fahrzeug zu verlassen und die Besichtigungszeiten sind auch hier nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.


Weiterreise nach Windhoek, Namibia

Windhoek, Namibia
1 Tag


Vom Etosha Nationalpark ging es mit der Gruppe weiter nach Windhoek. Insgesamt 4100km haben wir in unserem Truck zurückgelegt. Nach einer kurzen Stadtführung durch die Kirche und das Regierungsviertel von Windhoek endet unsere gemeinsame Rundreise.

Anschließend verbringen wir noch einen letzten Tag in Namibia, denn sicherheitshalber haben wir unseren Rückflug erst am nächsten Tag gebucht. Die Unterkunft liegt direkt neben einer Mall. Dort kann man sein Restgeld ausgeben und abends essen gehen. Am nächsten Morgen haben wir uns ein Taxi zum 40km entfernten Flughafen gebucht. Leider kam das Taxi eine halbe Stunde zu spät - falls ihr also das gleiche vor habt: plant genügend Puffer ein!