




Die kleinen Inseln, die Städtchen und das karibikgrüne Wasser, aber auch unser Schiff, das nicht nur Relax hieß, sondern auch eine wirklich entspannende Reise ermögllchte. Ich kann's nur empfehlen!
Der Anfang war nicht gerade vielversprechend. In Split regnete es. Aber wir machten das Beste draus, quartierten uns erstmal in unserer großen Kabine ein und machten dann einen kleinen Stadtrundgang mit Stadtführerin Betti. Sie sorgte dafür, dass wir so oft wie möglich unter Dach standen. Im großartigen Diokletian Palast war das auch möglich. Trotzdem kamen wir tropfnass zurück aufs Schiff. Wie gut, dass es hier eine warme Dusche gab und auch ein warmes Süppchen. Wir lernten den Kapitän, die Crew und die Gruppe kennen und fühlten uns gleich gut aufgehoben.
Das Wetter meint es nicht gut mit uns. Unter dem grauen Himmel vergeht uns die Lust zu Baden. Aber der Kapitän hat vorgesorgt und läuft Milna an, auf den ersten Blick ein hübsches Örtchen. Beim Näherkommen sehen wir, dass die alten Häuser größtenteils leer stehen. Die verlassenen Straßen haben etwas vom morbiden Charme Havannas. Aber Josip Pavic ist zurückgekommen ins Haus seiner Kindheit - aus Deutschland, wo er eine Landwirtschaft hatte. Jetzt kann man in seiner Vinothek am Ende der Hafenpromenade Wein verkosten und Olivenöl, aber auch selbst gemachte Seifen kaufen.
In Hvar finden wir nach einem Bummel durch den malerischen Ort eine kleine Konoba, wo uns Markus empfängt, ein Deutscher, der hier die Liebe seines Lebens gefunden hat. Wir sitzen gemütlich zwischen den alten Häusern, plaudern mit Markus und lassen uns schmecken, was seine Julia uns auftischt.
Die Relax ist das erste Schiff im Hafen von Hvar, hinter uns haben noch einige andere festgemacht, die auch durch Dalmatien cruisen. Es dauert also, bis wir wegkommen. Aber wir haben ja Zeit. Das Meer ist karibikgrün und lädt zum Bade. Ein kühler Genuss. Am Nachmittag ankern wir vor Mijet, in Pomena. Und jetzt ist die Relax eines der letzten Schiffe in der Reihe. Wir müssen durch sechs andere, um an Land zu kommen. Das erinnert uns an den Nil, wo wir auch durch mehrere Schiffe mussten, um in unsere Kabine zu gelangen.
In Pomena fahren wir mit dem Boot über den großen Salzsee zur Klosterinsel, schauen die schöne Kirche an, umrunden das Inselchen und lassen uns wieder zurückbringen zum kleinen Salzsee, wo wir an einem abgelegenen Plätzchen ganz für uns sind. Abends regnet es wieder. Wir sitzen in einer Konoba, essen bodenständig und schauen hinüber zur Phalanx der Schiffe im Hafen.
Das Wetter ist immer noch trüb, aber das Wasser in der Bucht, wo die Relax ankert, ist zu verführerisch. Da muss man einfach rein!
Nach dem Lunch fährt uns unser Kapitän einmal rund um die Altstadt von Dubrovnik. Es lohnt sich, die ummauerte Stadt vom Meer aus zu sehen. Zum schönen Blick gibt's Sekt. Das ist in den 10 Euro extra mit drin. Wir übernachten nicht vor Dubrovnik, sondern "unter der Brücke". Von hier aus nehmen wir den Bus (12 Kuna) zum Pile Tor, dem Eingang zur Altstadt. Von da an sind wir Teil des Overtourism, unter dem Dubrovnik stöhnt, auch an einem Regentag wie diesem. Wir verlassen die überfüllten Gassen so schnell wie möglich und steigen die steilen Treppen hoch bis unter die Stadtmauer. Den Rundgang, der inzwischen knapp 30 Euro kostet, sparen wir uns. Dafür gönnen wir uns ein feines Menü mit Weinbegleitung und Blick über die Dächer im Restaurant eines Palasts.
Auch heute will das Wetter nicht so recht. Aber was soll's. Auch unter Wolken kann man baden gehen.
Korcula, unser heutiges Ziel, sieht ein bisschen aus wie Klein-Dubrovnik. Hier soll Marco Polo geboren worden sein. Ich hätte ihn eher in Venedig verortet. Aber immerhin gibt es hier einen Marco-Polo-Laden mit allen möglichen Weltentdecker-Souvenirs und einen Marco-Polo-Turm, der allerdings schon geschlossen ist, als wir kommen. So lassen wir uns durch das Örtchen treiben, stöbern in den Läden, die vorwiegend die immergleichen Klamotten verkaufen und blicken vom Kirchturm weit übers Meer. Das Gemälde von Tintoretto in der Kirche lohnt den Eintritt von 25 Kuna. Und am Abend finden wir abseits des Touristenrummels ein nettes kleines Restaurant, das grade eröffnet hat. Wir genießen das feine Essen, den guten Wein und den Blick auf Korcula.
Endlich Sonne! Bei dem Anblick zieht's fast alle auf die Badeplattform. Und dann das! Die Winsch ist gebrochen. Wir werden wohl nicht mehr im Meer ankern können.
Der Kapitän nimmt's gelassen. Das gute Stück wird ausgebaut und wir steuern einen Platz irgendwo im Nirgendwo an, wo ein abgetakeltes Schiff am Ufer steht. Aus einem schwarzen Kombi steigen zwei Männer, entern das Schiff und untersuchen den Defekt. Ein Kleinlaster hält neben dem Kombi, ein altersschwacher Kran hievt ächzend die kaputte Winsch auf den Anhänger. In Brac haben wir Zeit für einen kleinen Rundgang und einen Kaffee im Hafen.
Am Abend ist Captain's Dinner angesagt und die Crew hat sich in Schale geworfen. Auch die Gäste haben sich fein gemacht und die kurzen gegen lange Hosen getauscht. Es gibt ein feines Menü, Musik und Tanz und der Kapitän erweist sich als versierter Alleinunterhalter.
Wir wachen vor dem Örtchen Krilo auf, wo der Kapitän zu Hause ist. Frau und Kinder kommen an Bord und wir laufen einen Strand an - letzte Gelegenheit zum Baden. In Trogir legen wir überraschend am Fähranleger an. Aha: Die reparierte Winsch ist da und wird wieder eingebaut. Dann geht's in den Hafen der Altstadt, wo Betti schon wartet, um mit uns einen Stadtspaziergang zu machen. Sie erzählt von er wechselvollen Geschichte der schönen Stadt, von Eroberern und Künstlern. Wir bewundern das Radovan-Portal der Kirche und den Turm, der Architekturgeschichte erzählt - von der Romanik bis zur Renaissance. Am Abend finden wir in einer der engen Gassen ein lauschiges Plätzchen für den Abschiedsabend.
Der Abschied fällt schwer, aber wir haben noch Zeit, Trogir zu erkunden, ehe uns ein Shuttle zum Flughafen in Split bringt. Noch sind wir (fast) allein, auch beim Aufstieg auf den Turm (Eintritt 20 Kuna Kirche und Turm). Aber von oben sehen wir die Besucher schon strömen, hören die Guides, die sich gegenseitig übertönen. Wir wandern um die venezianische Festung Kamerlengo aus dem 15. Jahrhundert, sitzen auf einer schattigen Bank und schauen zu, wie die Ausflugsboote hinaus- und hereinfahren. Wir bummeln über den Markt zurück zur Altstadt und gönnen uns noch einen Abschiedslunch.