









15 Stunden Zugfahrt für zwei volle Tage in der "Ewigen Stadt". Das wichtigste: Das Colosseum bestaunen, gut und vegan essen und ein schönes Hotel in der Innenstadt!
Zugfahrt
Um 18 Uhr fuhr der Zug von Wien Hauptbahnhof Richtung Rom ab. Eine 15 Stündige Zugfahrt stand uns bevor und wir Sparfüchse haben uns natürlich für die günstigste Reisemöglichkeit entschieden – den Sitzwagen. Wir hatten aber sehr viel Glück. Als wir in Wien den Wagon betraten, waren vier andere Leute schon im Abteil. Da sie aber offensichtlich unter sich bleiben wollten wechselten sie bald in ein anderes Abteil und wir blieben alleine zurück. Wir konnten uns also voll ausbreiten, zogen die Sitze aus und machten uns richtige Betten. Ich war natürlich ausgestattet mit einer dünnen Decke, Schlafmaske und einem kleinen Polster. Anders wäre die Fahrt wahrscheinlich nicht so gemütlich geworden. Als wir dann mal in Italien waren, standen wir leider ständig für mehrere Minuten an irgendeiner Haltestelle, damit verloren wir eineinhalb Stunden und kamen schließlich um 11 Uhr in Rom an. Abgesehen von der Verspätung war die Zugfahrt ganz angenehm und ich würde es immer wieder so buchen.
Hotel
Da wir nur einen recht kurzen Aufenthalt von zwei Tagen in Rom hatten, wollte ich ein zentrales Hotel in dem man sich schnell wohl fühlt. Nach sehr langer Recherche buchten wir das Coté Rome direkt neben dem Bahnhof Termini. Wir hatten das Glück schon vor dem eigentlichen Check In (13 Uhr) ins Zimmer zu können und konnten gleich mal duschen und uns etwas frisch machen nach der langen Reise. Das Hotel war wirklich traumhaft schön und sehr stilvoll eingerichtet. Das einzige Manko war ein (sehr) hartes Bett und eine sehr laute Straßenbahn die im 15 Minuten Takt neben dem Schlafzimmerfenster vorbei fuhr. Ansonsten waren wir echt glücklich mit dem Hotel.
Colosseum und Forum Romanum
Für den ersten Tag hatten wir direkt Tickets fürs Colosseum gekauft. Weil ich im Kultur bzw. Tourismusbereich arbeite, weiß ich wie viel Zeit man normalerweise bei einer gut besuchten Sehenswürdigkeit mit Warten einplanen muss. Ich habe mich also gut informiert und habe eine Woche im Vorhinein bei Getyourguide VIP Tickets besorgt und die sind zwar mit 32€ pro Person meeeeega teuer, aber wenn man nur eine begrenztes Zeitfenster hat, wirklich perfekt. Um 14 Uhr haben wir deshalb unseren GetyourGuide-Guide getroffen der uns und einer handvoll anderer BesucherInnen durch den VIP-Einlass, wo auch schon Barack Obama durchgegangen ist, gelotst. Auch der Sicherheitscheck geht dort schneller als beim Haupteingang. Wir bekamen ein paar Minuten Zeit uns in einem großflächigen Bereich aufzuhalten wo man super Fotos ohne Menschenmassen machen konnte. Und dann wurden wir in den restlichen Bereich des Coloseums entlassen. Der Besuch war wirklich atemberaubend. Ein unglaubliches Gebäude, das so viel Geschichte hat. Eine Stunde war eigentlich viel zu kurz für die Besichtigung dort.
Aber wir mussten eben nach einer Stunde am Treffpunkt für das Forum Romanum sein, wo wir dann aber so viel Zeit hatten wie wir wollten. Ich fand das Areal dort richtig entspannend, weil es der erste Ort in Rom war, wo nicht Massen an Menschen sich an einem Fleck befanden. Man konnte hier richtig flanieren und die Aussicht genießen. Länger als eine Stunde waren wir aber auch dort nicht, denn irgendwann wurden unsere Beine sehr müde und wir beschlossen uns wieder auf den Heimweg zu machen.
Der Pincio, am Piazza del Popolo
Nach einem kleinen Nachmittagsnickerchen machten wir uns auf zum Piazza del Popolo. Hierfür nahmen wir auch das erste Mal die U-Bahn. Von dem Piazza kann man direkt über einige wirklich schöne Stiegen auf den Pincio gelangen, was unser eigentliches Ziel war. Diesen Tipp bekamen wir von Lifeandjourneys. Von dieser Aussichtsplattform kann man ganz wunderbar den Sonnenuntergang genießen. Wir waren natürlich nicht die einzigen, die diese geniale Idee hatten, und mussten deshalb bald auf einen „unbeliebteren“ Platz der Terrasse ausweichen. Ein Typ spielte Gitarre, und das 3€ Dosenbier schmeckte besonders gut bei der Aussicht. Wir hätten gerne noch mehr Zeit gehabt, um auch den Park dahinter zu erkunden, aber leider war dann schon die Sonne weg und es wurde recht frisch.
Vintage Shopping
Den nächsten Tag wollten wir entspannter angehen. Ein Besuch am Campo de Fiori, der laut Reiseführer einer der ältesten traditionellen Märkte in Rom ist, war geplant. Davor entdeckte ich noch einen kleinen Vintage Store gleich in der Nähe des Hotels. Der Humana Store hat wirklich einige wunderschöne Second Hand Stücke, die im Gegensatz zu den meisten Vintageläden in Rom recht günstig waren. Da ich aber nicht zu viel Zeit mit Shoppen verschwenden wollte, schaute ich mich nur kurz um, befand den Laden für gut und dann ging es auch schon weiter.
Campo de Fiori
Nach ca. 20 Minuten zu Fuß erreichten wir den besagten Markt. Leider war er sehr touristisch und auch überteuert und es gab eigentlich fast überall dasselbe. Einzig, die Obst und Gemüsestände sahen sehr einladend aus. Wenn ich mit dem Zug wieder die Heimreise angetreten hätte, hätte ich auf jeden Fall bei dem italienischen Gemüse zugeschlagen – es sah einfach köstlich aus! Statt zu shoppen gönnten wir uns dann lieber einen Kaffee direkt am Markt und beobachteten das Getümmel. Hier findet man wirklich einige sehr entzückende Bistros.
Den restlichen Tag verbrachten wir eigentlich nur mit einem langen Spaziergang. Genauso mag ich Städte Trips auch am liebsten. Ab und an auch einen Kaffee oder ein Bier trinken und einfach mal die Umgebung genießen. Leider ist Rom nicht so sehr die „gemütliche“ Flanier-Stadt. Die Gehsteige sind teilweise sehr eng, und die Motorräder, die an dir vorbei fahren so laut, dass du dein eigenes Wort nicht verstehst. Alex und ich mussten nach dem ersten Tag schon so über unsere Kommunikation-Schwierigkeiten lachen und wussten nicht, ob wir einfach zu viel Schmutz in den Ohren hatten oder ob uns der römische Lärm einfach taub gemacht hat. Wir setzten uns in einige nette Cafés, bis wir an der Speisekarte entdeckten, dass wir uns das Bier nicht leisten konnten (oder wollten). Mit 6€ für ein kleines Bier, würde sogar Oslo oder Dublin als Städtetrip günstiger sein. Dafür konnte man überall günstig Kaffeetrinken und das taten wir dann auch.
Wir kamen am Parlament vorbei, waren erstaunt über Architektur und über Touristen. Zufällig entdeckten wir sogar die Engelsburg, die wir eigentlich nicht geplant hatten zu besuchen. Einen kleiner Abstecher auf die Engelsbrücke brachten wir also auch noch unter.
Sonntag ging es dann am Vormittag schon zum Flughafen. Alex nahm den Flieger nach Wien, den er recht günstig über Vueling gebucht hatte und für mich ging meine Reise noch weiter. Ein Alitalia Flug würde mich in nur 45 Minuten von Rom nach Sizilien bringen. Ein kleiner Traum wird wahr.
Unsere Reise nach Rom war wirklich ein sehr kurzer Städtetrip, aber die für mich wichtigsten Flecken habe ich auf jeden Fall gesehen. Da ich ohnehin kein Fan von großen Städtereisen bin, war ich froh dass ich dem Lärm von Rom bald wieder los war. Aber der Flair der kleinen Gassen, die Freundlichkeit der Römer und die Geschichte die die Stadt mit sich bringt, sind einfach unbezahlbar. Gerne würde ich wieder zurück kommen, diesmal vielleicht im Winter, wenn es noch kühler ist und noch weniger Touristen gibt. Aber die wird es wohl immer geben…